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Die Moche verfügten zwar noch nicht über Schrift, sie hinterließen aber zahlreiche Kunstwerke, wie detaillierte Malereien und ihre Keramik, aus denen sich viel schließen lässt und somit ein lebendiges Bild der damaligen Zeit darstellen.
Die meisten südamerikanischen Kulturen hatten einen dualistischen Glauben. So auch die Moche. In Darstellungen zeigen sich immer wieder gegensätzliche Pole, die das irdische und das überirdische Leben symbolisieren, zum Beispiel Tag und Nacht oder Sonne und Mond.
So ist eine der typischen Gottheiten Ai-Apaec, der Herr über Leben und Tod. Auch andere Kulturen kennen diesen Gott. Seine menschliche Gestalt ist gespickt von Fangzähnen und Fortsätzen auf dem Rücken. Er findet sich häufig mit Abbildungen von Opferungen, hält er in den Händen doch oft einen Menschenkopf und ein Messer für Fruchtbarkeit und Überfluss.
In Hinsicht der Opferungen gab es eine starke Ideologie. Es wurden beispielsweise zahlreiche Opferungen durchgeführt, um von den Göttern Regen herbeizuwünschen. Dem Herrscher wurde das Blut der Opfer von Hohepriestern dargeboten. Geopfert wurden vielfach Sklaven und andere Gefangene aus Auseinandersetzungen mit Menschen anderer Städte oder von anderen Völkern. Es könnte sich aber auch um die Verlierer ritueller Kämpfe gehandelt haben.
Andere Ansichten gehen davon aus, dass vielfach die jungen und starken Mitglieder der Gemeinschaft absichtlich geopfert wurden um ein größeres Opfer darzubringen. Dieses Verhalten führte maßgeblich mit zum Untergang der Kultur, vor allem in ohnehin schon schlechten Zeiten, da so die junge Kraft für Zukunft des Volkes vernichtet wurde in der Hoffnung, kurzfristig Regen zu erhalten.
Auch ein starker Totenkult umgab die Moche. Verstorbene legte man draußen aus, damit sie verwesten und Fliegen, die auch als heilig verehrt wurden, die Seele befreit haben. Nachdem der Verwesungsprozess eingesetzt hatte und die Seele frei war, wurde der Leichnam bestattet. Die Verstorbenen trugen in ihren Gräbern vielfach Totenmasken, oft aus Kupfer und vergoldet. Eine Beerdigung, bei der der Körper in Schilf eingewickelt wurde, war üblich. Gerade bei höhergestellten Mitgliedern der Gesellschaft gab es unzählige Grabbeigaben, von Ohr- über Nasenringe bis hin zu Ketten aus Silber oder Gold bis hin zu Zeptern und Kronen. Natürlich gab es auch in den Gräber viel der typischen Keramik der Moche.
Auch Tiere und andere Menschen wurden immer in der Nähe bestattet.
In der späten Moche Zeit veränderte sich das Bestattungsverhalten der Moche auch scheinbar nochmals. Statt der vorher üblichen Einzelbestattungen gab es vermehrt Mehrfachbestattungen in Kammern. Teilweise können sogar Umlagerungen von Toten stattgefunden haben.
Ein Gegenpart zu Ai-Apaec scheint ein Krebsdämon gewesen zu sein, mit menschlichen Beinen und Kopf, aber einem Krebskörper.
Darüber hinaus gab es noch eine Raubtiergottheit und einen Gott, der von Ulluchu Früchten umgeben ist.
Weiterhin zeigen Bilder oft Meeresszenen, Schwertwale mit Ritualmesser, was nochmals die starke Verbindung auch mit dem Meer aufzeigt.
Insgesamt weisen die zahlreichen Götter darauf hin, dass viel Götterkult abgehalten wurde. Die zahlreichen Priester der Moche, jede Stadt hatte einen, waren nicht nur an den Ritualen beteiligt, sie standen auch in der Hierarchie des Volkes an oberster Stelle direkt nach dem Herrscher. Dazu kommen zahlreiche Priesterhelfer und auch Hohepriester und Hohepriesterinnen.