Die Chimú-Kultur
Die Chimú-Kultur entwickelte sich in der Kernregion ihrer Moche Vorfahren an der Nordküste
von Peru um 900 n. Chr. Die Entwicklungen in der Stadt Chan Chan gehören zu den am frühesten
aufgezeichneten und Chan Chan wurde später auch die Hauptstadt des Chimú Königreichs. Die
Ruinen der Stadt decken heute nahezu eine Fläche von 20 Quadratkilometern ab. Die Chimú
haben durch Eroberungen und Kriege einen Staat erschaffen, der während seiner Glanzzeit über
1000 km Land umfasste und welcher fast die nördliche Grenze von Peru erreicht hat. Alle
Staatsgewalten waren ebenfalls in Chan Chan zentralisiert, ein urbanes Zentrum, das eine
Fläche von mehr als sechs Quadratkilometer bedeckte. Chan Chan bestand aus einer Reihe von
königlichen Grundstücken oder Zitadellen, welche der Reihe nach durch Chimú Gebieter gebaut
wurden.
Handwerker lebten und arbeiteten am Rande des Stadtzentrums, während Diener des Adels neben
den Zitadellen lebten. Der Adel lebte im Inneren der Zitadellen, wo sie Steuern
einsammelten, Güter lagerten, wichtige Besucher empfingen und Zeremonien durchgeführt haben.
Die Stadt befasste sich ausschließlich mit administrativen und königlichen Aktivitäten und
Bauern sowie Fischern war es verboten, im Inneren zu leben. Das Chimú Reich wurde durch
militärische Gewalt erweitert, sowohl auf dem Land als auch auf See. Um 1370 n. Chr. hatten
die Chimú mehrere Nachbarländer erobert, einschließlich der Sicán. Das Territorium der Chimú
war am größten während der letzten Phase (1350–1450 n. Chr.) als sie die Sicán-Kultur im
Norden besiegt hatten. Die Chimú konkurrierten lange auch mit den Inkas, welche sie im Jahre
1450 n. Chr. verdrängt haben.
Wirtschaft
Wie die Moche, basierte die Chimú Wirtschaft auf der Bewässerungslandwirtschaft, der
Ausbeutung von Meeresressourcen, Handel und Tausch. In Chan Chan, vereinigten sich die
Einflüsse aus der Moche- und der Huari-Kultur, um einen einzigartigen lokalen Kunst-Stil zu
kreieren. Chimú Kunst ist für Ihre aufwendigen Darstellungen von Pferden bekannt, welche
Meerestiere und andere maritime Themen darstellen.
Bei der Herstellung von Chimú Keramik wurde eine Gießform verwendet und die Formen wurden oft
aus kleineren Komponenten zusammengesetzt. Zahlreiche Gefäßformen und dekorative Motive
haben Ähnlichkeiten mit den Keramiken der Moche. Die Formen der Chimú wurden in einem Raum
mit sauerstoffarmer Atmosphäre gebacken, was der Grund für ihre charakteristische dunkle
Farbe ist.
Die Chimú Metallurgie erreichte ein extrem hohes Niveau. Kupfer, Arsen, Bronze, Silber und
Gold wurden als Rohstoffe verwendet und unter anderem wurde Löten, Gießerei, Beschichtung,
Dekorierung und jagen erlernt. Unter anderem wurden Pokale, Teller und viele Arten von
Schmuck und Dekorationen aus den Edelmetallen hergestellt, welche der Aristokratie
vorbehalten waren.
Die Textilien der Chimú wurden hauptsächlich aus Baumwolle hergestellt, aber auch Wolle von
Tieren der Lama Familie wurden verwendet. Es gab außerdem zahlreiche Produktionstechniken
und Möglichkeiten der Dekoration, und unter anderem waren Federn und Metallverzierungen mit
einer Textilrückseite weit verbreitet. Wie die Moche, haben auch die Chimú stufenförmige
Pyramiden gebaut. Diese Konstruktionen waren etwas einfacher als die der Moche und
enthielten nichts im Inneren, sondern waren solide Formationen aus Hunderttausenden von
Lehmziegeln.
Unterschiede
Eine andere Sache, welche die Chimú von ihren Moche Vorfahren unterscheidet ist ihre
Verbundenheit zum Meer. Dies kann auf eine der Mythen über den Ursprung ihrer Kultur
zurückzuführen sein oder einfach aufgrund der Tatsache, dass sie stark auf eine Ernährung
aus Meeresfrüchten angewiesen waren und mit ihren Caballitos de Totora fischten. Unabhängig
von ihren Gründen sind ihre Konstruktionen und monochrome Keramik mit Dekorationen von
Fischen, Wellen, Seevögeln und Fischernetzen bedeckt. Der meiste Teil ihrer Hauptstadt Chan
Chan ist weniger als ein paar Hundert Meter vom Meer entfernt.
Untergang der Chimú-Kultur
Nach dem Untergang der Chincha-Kultur waren die Chimú der nächste und letzte starke Staat,
welchen die Inkas erobern mussten, um dadurch ihr massives Reich zu bilden. Indem sie eine
landwirtschaftlich basierende Zivilisation waren, war dies die größte Schwäche der Chimú,
als die Inkas angriffen. Beim Eintritt in das Chimú Reich und bei der Annäherung der Stadt
Chan Chan, vergewisserten sich die Inkas, dass Sie alle Bewässerungssysteme zerstörten,
welche dieser Region ihr Leben geschenkt hat. Der Angriff der Inka begann im Jahre 1470 und
dauerte bis 1493 mit der Niederlage der Chimú, welche ihre Hauptstadt stark zerstörten und
ihr Gold plünderten, bevor die Inkas es taten.