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Die Chachapoya-Kultur und ihre Geschichte

Die Chachapoya sind ein ausgestorbenes Volk am oberen Amazonas in Peru. 1843 wurde die Kuzlap-Ruine, welche von den Chachapoya erbaut wurde, in den Anden entdeckt, 70 Jahre bevor der Machu Picchu öffentliche Aufmerksamkeit erlangte.


Die Wolkenkrieger

Die Chachapoya, welche auch Wolkenkrieger genannt werden, waren ein Andenvolk, welches in den Regenwäldern der Amazonasregion Perus lebte. Die Inka eroberten deren Gebiet kurz bevor die Spanier Peru erreichten. Während der spanischen Landeinnahme im 16. Jahrhundert waren die Chachapoya dann eine der vielen Nationen, die von den Inka regiert wurden. Trotzdem waren die Chachapoya immer ein Volk, das vom Widerstand geprägt war. Sie hörten nie auf, sich gegen ihre Herrscher aufzulehnen. In ihrer Hochzeit hatte das Volk wahrscheinlich um die 50000 Mitglieder, die unter einer Art kommunistischen Herrschaft zusammenlebten.


Frühe Geschichte

Ausgrabungen belegen, dass die Gegend, in der die Chachapoya siedelten, seit dem Jahr 200 bewohnt war, dass die Chachapoya sich aber erst um 800 entwickelten. Die Festungen Kuzlap und Gran Pajten wurden wahrscheinlich als Verteidigung gegen die Huari erbaut, ein Volk, welches die Vorherrschaft über einen großen Teil der Küstenregionen und des Hochlandes hatte. Im fünfzehnten Jahrhundert breiteten sich die Inka immer mehr aus und übernahmen schließlich auch das Gebiet der Chachapoya in ihren Herrschaftsbereich. Auch wenn Kuzlap wahrscheinlich eine gute Verteidigung gegen sie dargestellt hätte, kann es sein, dass die Anlagen zu dieser Zeit schon zu verfallen begonnen hatten, weil von den Huari keine Gefahr mehr ausging. 1475 wurde das Gebiet vom Inkaherrscher Tupac Inca Yupanqui erobert. Die Unterwerfung ging relativ schnell vonstatten, auch wenn noch lange Zeit danach immer wieder kleinere Kämpfe ausbrachen. Das versuchten die Inca mit Umsiedelungsmaßnahmen zu unterbinden, sie schickten auch immer wieder kleine Teile der Bevölkerung in die Diaspora.


Bürgerkrieg und Ende der Unabhängigkeit

Als der Bürgerkrieg unter den Inka ausbrach, wurden viele Chachapoya in die Armee von Huascar eingezogen, was zu vielen Kriegstoten im Volk führte. Da sie aber vom Feind als zu Huascar gehörig angesehen wurden, kam es soweit, dass viele nach dem Sieg von Atahualpa entweder umgebracht oder in Kriegsgefangenschaft genommen wurden.
Viele Chachapoya, die überlebt hatten, wählten nach dieser ungerechten Behandlung über viele Jahre hinweg die Allianz mit den spanischen Kolonialherren, als diese in Peru ankamen. Guaman, ein Oberster des Volkes, erklärte seine Loyalität zum Spanierführer Francisco Pizarro nach der Gefangennahme des früheren Feindes Atahualpa in Cajamarca. Die Spanier übernahmen das Land und besetzten und plünderten Cochabamba.


Das Ende der Chachapoya

Während der Revolution der Inka gegen die Spanier versuchte Manco Capac, ein Inkaführer, einige Chachapoya auf seine Seite zu ziehen. Das klappte allerdings nicht, denn Guamans Männer blieben standhaft in ihrer Loyalität gegenüber den Spaniern, obwohl die Inka das Volk wahrscheinlich sehr respektierten. 1547 nahm eine große Gruppe Spanier die Hauptstadt der Chachapoya ein und beendete somit endgültig die Unabhängigkeit des Volkes. Die Bewohner wurden in Dörfer umgesiedelt, die in spanischem Stil erbaut waren und dabei oft mit verschiedenen anderen Völkergruppen vermischt, damit sie ihre eigenen Bräuche nicht mehr ausüben konnten, wie sie es gewohnt waren. Krankheit und Armut führten zu einer grausamen Reduzierung der Bevölkerung und die Gesamtzahl der Chachapoya ging im Laufe von 200 Jahren unter spanischer Herrschaft um beinahe 90 Prozent zurück.