Chan Chan – Haupstadt des Chimu Königsreiches
Die Stadt Chan Chan entstand ungefähr um 1300 und war die Hauptstadt des präkolumbischen Chimú-Reiches. Die heutigen Ruinen der Stadt liegen an der peruanischen Pazifikküste westlich der Stadt Trujillo. Aufgrund der Adobe-Bauten mit ihren prachtvollen Verzierungen hat die UNESCO die Stadt 1986 zum Weltkulturerbe erklärt. Gleichzeitig wurden die Ruinen auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen.
Die Stadt Chan Chan war eine der größten aus Lehm gebauten Städte der Erde und beherbergte zu ihrer Blütezeit circa 60 000 Einwohner.
Da die Stadt ein ansehnliches Vermögen an Gold, Silber und keramischen Kunstgegenständen ansammelte wurde diese bald durch die Inkas erobert. Als dann die Spanier die Inkakultur eroberten, blieb von der Stadt Chan Chan und der gesamten Chimú-Kultur nicht viel übrig. Somit sind heute auf einer circa 28 m² großen Fläche nur noch Ruinen, Wandverzierungen und einige Festsäle der Adobe-Bauten zu sehen. Die massiven Zerstörungen sind zudem auch auf den El Niño zurückzuführen. Durch den Klimawandel werden die Stürme immer heftiger und verändern die wüstenähnlichen Küstengebiete. Viele der vor einigen Jahren ausgegrabenen und vermessenen Strukturen sind heute gänzlich verschwunden. Die Wetterbedingungen und das steigende Grundwasser gefährden die Ruinen und die noch zum Teil erhaltenen Festsäle. 1998 mussten hierfür Stahlgerüste gebaut werden, damit die wunderschönen Kleinbauten nicht weggeschwemmt werden und der Nachwelt noch lange erhalten bleiben. Der am besten erhaltene Tschudi-Bereich wurde restauriert und für Touristen freigegeben. Hier können Teile dieser wunderschönen und alten Lehmbaukunst bestaunt werden.
